Sonntag, 17. Februar 2013

Der Song gegen depressive Verstimmungen: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Nicht immer ist eine Reise eine Erholung. So glaube ich, dass mir die Fahrt nach Krefeld  gar nicht gut getan hat. Seit ich zurück bin, sieht die Welt grau aus, jedenfalls tagsüber. Einen kleinen Lichtblick gab es zwar gestern, als ich im Vorgarten den ersten Märzenbecher entdeckte. Frühlingserwachen! Doch mein Stimmungshoch hielt nicht lange an. So richtig freuen konnte ich mich erst wieder, als am Abend die Kerzen in den quietschbunten Leuchtern angezündet wurden. Sie gehören zwar noch zur Weihnachtsdekoration, aber das stört mich nicht, solange es hier bunt zugeht. Und daneben stehen die Hyazinthen in voller Blüte. Das sieht doch nach einem Gute-Laune-Frühling aus und lässt mich für kurze Zeit das Grau draußen vergessen! 
Winter ade, der Frühling kommt!

Natürlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob ich vielleicht auf eine Depression zusteuere. Ja, so was gibt es auch bei Tieren. Dann müsste ich in die Klinik Paraplüsch zur Psychoanalyse. Da haben bereits viele Tiere Heilung gefunden. Aber ein bisschen unheimlich ist mir dieser Seelendoktor schon. Ich habe mal die Internetseite der Anstalt besucht, in der die Tiere behandelt werden. Das fand ich doch ziemlich gruselig. Wer vor nichts Angst hat, klickt nicht nur auf die Seite der Klinik, sondern auch auf die Couch. Aber nachher nicht sagen, Zottel hätte nicht davor gewarnt.

Also ich war danach erst mal kuriert. Die Macht der Bilder, sage ich nur. Ich versuche es jetzt lieber auf meine Weise. Das Beste gegen ein Stimmungstief sind nämlich Pläne. Man muss sich ein Ziel setzen, und meines ist eine Reise nach Berlin. So pfeife ich schon den ganzen Tag lang: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Sage jetzt bitte niemand, das hätten schon andere gesungen und es hätte dann doch nicht geklappt. Solche Bemerkungen sind nicht aufbauend.  

Warum ich unbedingt nach Berlin will? Nun, dort findet in diesem Jahr die IFC (International Fluffy Convention) statt. Meine Leser werden sich erinnern, im letzten Jahr gab es diese Konferenz der Plüschtiere in Wien, nur da wusste ich noch gar nicht, dass es so etwas gibt. Mit der Aussicht auf einen Flug geht es mir nun schlagartig richtig gut. Ich erinnere mich noch gern daran, wie ich mit Maria über die Alpen nach Ligurien flog. Cara war auch sofort einverstanden, was ja schon an ein Wunder grenzt. Sonst muss sie sich nämlich alles haarklein überlegen. Aber da sieht man mal wieder, man soll immer positiv denken. Sie sagte wie aus der Pistole geschossen: „Klar geht es nach Berlin, wenn der Flughafen Tempelhof fertig ist.“  

Nach einer Weile meldete sich bei mir ein gewisses Misstrauen. Das werden jetzt einige nicht schön finden, aber ich habe meine Erfahrungen gemacht. Vor zwei Jahren sagte sie zu mir: „Klar gehen wir in die Elbphilharmonie, wenn Sir Simon Rattle kommt und Peter und der Wolf dirigiert.“ Das hat bis heute nicht geklappt, was übrigens nicht an Sir Simon Rattle liegt. Damals konnte ich ja noch nicht mit dem PC und den Suchmaschinen umgehen. Aber nun bin ich ihr auf die Schliche gekommen. Das ist eine ganz linke Tour, sie wusste genau, dass es eine leere Versprechung ist. Doch ich wäre nicht Zottel, wenn ich auf so etwas hereinfiele. Dann nehme ich im Juni eben den Bus ab Hauptbahnhof. Eines steht fest: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!